Vollentsalzung und Vollentsalzungspatronen: Effektive Lösungen für reines Wasser
Vollentsalzung / Vollentsalzungspatronen (Ionenaustauscher) finden überall dort Anwendung, wo das aufzubereitende Trinkwasser einen Gesamtsalzgehalt von mehr als 350 µS/cm aufweist. Die Einsatzgebiete von Vollentsalzungspatronen sind vielfältig: Sie kommen im Labor, beim gewerblichen Spülen, zur Solarfeldreinigung, zur Heizungsbefüllung und in der Galvanik zum Einsatz.
Verfahren der Vollentsalzung mit Mischbettpatronen
Neben ungelösten Verunreinigungen befinden sich in den meisten Wasser gelöste Mineralstoffe, die in Form von Kationen (gelöste Metalle und Wasserstoff mit positiver Ladung) und Anionen (gelöste Säurereste und Hydroxylionen mit negativer Ladung) auftreten. Diese gelösten Inhaltsstoffe werden von den Kationen- und Anionenaustauscherharzen in den Vollentsalzungspatronen aufgenommen und gegen äquivalente Mengen von H+-Ionen und OH--Ionen ausgetauscht. Das Resultat ist reines Wasser.
Die für die Vollentsalzung benötigte Kapazität hängt von der Rohwasserhärte und den Wasserinhaltsstoffen ab. Nachdem die im Vorfeld anhand der örtlichen Wasserhärte ermittelte Kapazität (Wasserdurchlaufmenge) über die Mischbettpatrone geflossen ist, wird der erschöpfte Harzinhalt der Patrone gründlich und umweltschonend regeneriert. Nach jeder Regeneration besitzt die Mischbettpatrone erneut ihre volle Leistungsfähigkeit.
Vorteile der Vollentsalzung beim gewerblichen Spülen
- Keine verkalkten Heizstäbe
- Keine verkalkten Sprühdüsen
- Bessere Energieausnutzung
- Einwandfreies Spülergebnis: < 150 µS/cm bei Gläsern
- Einwandfreies Spülergebnis: < 80 µS/cm bei Bestecken
Vorteile der Vollentsalzung bei der Heizungskreislauffüllung
Erfüllung der VDI 2035 mit < 50 µS/cm.
Aufbau einer VE-Ionenaustauscherpatrone
Mischbettpatronen für die Vollentsalzung bestehen aus einer druckfesten Patrone (bis zu 6 bar bei Kunststoff und bis zu 10 bar bei Edelstahl), die mit einer regenerierbaren Ionenaustauscherharzmischung gefüllt ist. Diese wird zwischen die Rohwassereinspeisung und den Verbraucher installiert. Um die Restmenge der Gesamtliterkapazität auf der Vollentsalzungspatrone ablesen zu können, wird zwischen Ionenaustauscherpatrone und Wasseranschluss ein Wasserzähler eingebaut. Der Anfangsbestand wird in einem Service-Pass dokumentiert. Alternativ kann auch durch die Zwischenschaltung eines Leitwertmessgerätes die Überprüfung vorgenommen werden.
Wirtschaftlichkeit der Herstellung von vollentsalztem Wasser
Die Herstellungskosten für reines, entsalztes Wasser sind abhängig vom Gesamtsalzgehalt des zu entsalzenden Wassers. Aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit erzielen Vollentsalzungspatronen bereits bei einem hohen Gesamtsalzgehalt von 10 °dH (ca. 600 µS/cm) einen Herstellungspreis von unter 0,05 € pro entsalztem Liter Wasser. Liegt der Reinwasserbedarf deutlich über 100 Liter pro Tag, können die Herstellungskosten pro Liter entsalztem Wasser durch den Einsatz von Umkehrosmose weiter reduziert werden.